Liebe Kundinnen, liebe Kunden,

Die Börsen beben – nur keine Panik! – in den letzten Tagen haben uns zur Corona-Krise und deren Auswirkungen auf das persönliche Depot Anrufe oder Mails von Ihnen erreicht. An dieser Stelle hierzu einige Infos, wie Sie mit den aktuellen Börsenturbulenzen umgehen.

Mit einem Verlust von gut 30% in knapp 3 Wochen erlebte der Leitindex DAX den stärksten Absturz seiner Geschichte. Auf den schwarzen Montag folgte ein schwarzer Donnerstag. Seit dem Allzeithoch am 19.02.2020 verlor der deutsche Aktienleitindex mehr als 4000 Punkte. Alle wichtigen Aktienmärkte sind in einen sog. Bärenmarkt gerutscht, das heißt, sie befinden sich mindestens 20% unter ihren höchsten Niveaus. Angst vor einer tiefen Rezession schockt die Investoren. Panik regiert: bei den Abverkäufen wird kaum noch nach Qualität der Unternehmen oder Branchen geschaut.

Drei Belastungsfaktoren führten zu Panik und Ausverkauf

  • Schlechte Markttechnik – Ein steiler Kursanstieg in den ersten Wochen 2020, der Stimmungsindikator zeigte im Februar starke Gier.
  • Ölpreis-Krieg – Zu Sorgen rund um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virusausbruchs kommt ein erbitterter Preiskampf im Ölmarkt.
    Der Hintergrund: Als Hauptursache für den aktuellen Ölpreis-Crash gelten die gescheiterten Verhandlungen des Ölkartells OPEC mit den in der sogenannten OPEC „+“ zusammengefassten Förderländern, vor allem zwischen Saudi Arabien und Russland.
  • Covid 19 – Das Corona-Virus trifft die Wirtschaft hart, weltweit stürzten die Aktienkurse ab. Das größte Problem stellt die weltweite Unsicherheit dar. Niemand kann aktuell sagen, wie sich das Virus verbreitet und wie groß der wirtschaftliche Schaden am Ende ausfallen wird. Aus Angst vor einer Kettenreaktion ist es für die Weltwirtschaft ein doppelter Schock. Einerseits von der Angebotsseite: hier droht den Unternehmen eine Zwangspause, wenn die Lieferketten unterbrochen werden. Andererseits von der Nachfrageseite: Arbeitnehmer werden in Quarantäne geschickt, Menschen gehen nicht in Restaurants, Kinos oder „shoppen“, fahren nicht in Urlaub. Wirtschaftsprognosen werden zurückgeschraubt, die OECD rechnet mit dem geringsten Wachstum seit der Finanzkrise 2008/2009.

In der Gesamtheit führten diese Rahmenbedingungen zu einer extrem schnellen und heftigen Korrektur. Die Historie zeigt, dass in der Regel eine längere Bodenfindung folgt, diese wird aber zunächst mit sehr hohen Kursschwankungen einhergehen, bis bessere „Virus-Nachrichten“, wie ein Medikament oder die Eindämmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit kommen.

Zentralbanken und Politik halten zusammen und reagieren

Zentralbanken und Politik haben zwar keinen Impfstoff gegen das Virus selbst, weltweit ist man sich aber der Verantwortung sehr bewusst. Finanz- und Geldpolitik tun alles, um den konjunkturellen Folgen entgegenzutreten. Es gilt jetzt, den Konsum aufrecht und Arbeitsplätze zu erhalten, um Pleitewellen zu vermeiden, die ganze Sektoren zusammenbrechen lassen könnten. Die Zentralbanken reagieren mit Zinssenkungen und pumpen über unterschiedliche Instrumente Billionen in die Märkte. EU und Bundesregierung fluten die Wirtschaft mit Geld, kündigen Sonderkonjunkturprogramme an. Auch die Lockerung der Stabilitätsregeln wird ins Auge gefasst.

Was tun? – Halten oder verkaufen?

Auch unsere Portfolios, ob als Strategiedepot oder als individuelles Depot sind nicht immun gegen die Entwicklung an den Aktienmärkten. Ein Blick ins Depot tut wahrscheinlich weh, Verluste schmerzen uns mehr, als uns Gewinne in gleicher Höhe Freude bereiten.
Es liegt in unserer Natur, in solchen Zeiten in Panik zu geraten und sich auf kurzfristige Bewegungen zu konzentrieren. Wichtig ist, dieses jetzt nicht zu tun. Investitionen in Aktien, ob als Einzelaktien oder als Aktienfonds, sollten mindestens ein Zeitfenster von 5 bis 7 Jahren und länger mit sich bringen.
Ist es besser, jetzt zu verkaufen und dann später wieder einzusteigen? Die langjährige Erfahrung zeigt, dass ein schneller Verkauf leichter ist, als einen Wiedereinstieg zu finden. Die meisten Anleger*innen verpassen den „richtigen“ Zeitpunkt. Auch Sparpläne sollten jetzt auf keinen Fall ausgesetzt werden!

…oder einsteigen und profitieren?

Alle FRAU-INVEST Anlagestrategien sind weltweit breit gestreut und beinhalten nicht nur Aktien, sondern auch weitere Anlageklassen wie Anleihen, Immobilien oder Gold und sind somit je nach Risikoneigung ausgerichtet. Basis der Fondsauswahl ist unser qualitativer Fondsauswahlprozess. Unsere Strategien zielen darauf ab, über diese breite Streuung (Diversifikation) das Verlustrisiko zu reduzieren, so dass Anleger*innen mittel- und langfristig davon profitieren können. Die Verluste der vergangenen 3 Wochen haben gezeigt, dass sich unser Ansatz und unsere Qualität nach wie vor bewähren. Kurzfristige Turbulenzen an den Märkten können langfristig gute Einstiegsmöglichkeiten bieten. Anleger*innen, die langfristige Anlageziele im Auge haben oder für das Alter vorsorgen möchten, sollten die aktuelle Situation nutzen. Dies kann über einen regelmäßigen Sparplan, eine schrittweise Anlage in mehreren Tranchen oder je nach Anlagezielen oder -zeitraum über einen einmaligen Anlagebetrag geschehen.

Fazit: Ruhe bewahren, breit gestreut sein, sich seine Anlageziele bewusstmachen. Die Wirtschaft und auch die Börse werden sich wieder normalisieren, wenn es erste Anzeichen gibt, dass das Virus kontrollierbar ist.
Zögern Sie jedoch nicht uns zu kontaktieren, wenn Sie Fragen zu Ihrem Depot oder zur Markteinschätzung haben.

Herzliche Grüße und bleiben Sie und Ihre Lieben gesund!
Ihr Team der FRAU-INVEST Anlageberatung
Friederike Fuchs

Beitrag als PDF zum Download